17.10.2015 14-19 Uhr Workshop und Seminar (beides nur auf Einladung)
In Deutschland werden wieder vermehrt Unterkünfte für Asylbewerber_innen in Brand gesteckt und die Situation für Vertriebene ist zumeist katastrophal. In welchem Verhältnis steht die Diskussion um die "Leitkultur" in den 90er Jahren mit der heute von höchster politischer Stelle ausgerufenen „Willkommenskultur“? Feststeht: Gewalt nichtzuletzt gegen Frauen* und Kinder, insbesondere aus Schwarzen- und People of Colour (PoC)-Communities wird 25 Jahre nach den Anschlägen u.a.in Hoyerwerda damals und in Freithal heute normalisiert.
Politiker_innen und Medien benennen zwar teilweise das Problem der zunehmenden rechten Gesinnung und Gewalt, doch es fehlt an konkreten Gegenmaßnahmen, sowohl was Aufklärung und Strafverfolgung als auch die Prophylaxe betrifft.
Feministinnen aller sozialpolitischen Gruppierungen haben in den letzten Jahrzehnten einen reichen Erfahrungsschatz an Strategien gegen Gewalt und Diskriminierungen gesammelt. Wie können wir diese unterschiedlichen feministischen Perspektiven nutzen, um Bündnisse gegen rechts zu schließen? Welche gemeinsamen Ausgangspunkte haben wir? Wie können wir unsere Unterschiede als Quelle der Kraft nutzen?
Die Veranstaltung beginnt mit zwei Vorbereitungs-Workshops und einem anschließenden gemeinsamen Seminar.
Teil I: Verständnis schaffen (Workshop)
Wir möchten das Wissen um die eigenen sozialen Positionierungen und über die Verschränkungen von unterschiedlichen Unterdrückungsstrukturen innerhalb der Frauenbewegung ausbauen. In welchem Zusammenhang steht die häufig geringe Kenntnis von Kolonialismus und NS-Zeit mit der aktuellen Repräsentation von Rechtsextremen?
Wir bieten zwei Workshops für weiße Feminist_innen und Feminist_innen of Color getrennt an, die jeweils von einer Anti-Bias-Trainer_in geleitet werden.
Workshop für Schwarze und PoC Teilnehmer_innen mit I-Päd
Workshop für weiße Teilnehmer_innen mit Aretha Apithy
Teil II: Feministische Bündnisse schaffen (moderierte Diskussionsrunde)
In einem zweiten Schritt kommen beide Gruppen zusammen, um von ihrer jeweiligen Position aus zu diskutieren welche Bündnisse gegen Rechts Sinn machen und welche nicht.
Welche Projekte reflektieren einen erfolgreichen Umgang mit rechten Strukturen und können sinnvoll im Kampf gegen rechts eingesetzt werden? Wo lässt sich auf Erfahrungen aus unterschiedlichen Bereichen aufbauen? Welche Strategien können zusammengebracht werden, welche müssen weiterentwickelt werden?
Moderatorin: Clementine Burnley
Idee & Konzept: T. Vicky Germain, Natasha Kelly und Ines Kappert